Doppelstart in Luzern und Regensburg
Marc Tortell erfolgreich bei Einladungsmeeting Luzern & 3000-Meter-Challenge in Regensburg
Karben, 5. Juli 2020. Nachdem das internationale Meeting Spitzenleichtathletik Luzern (9. Juli), wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde, haben die Organisatoren umdisponiert. In Zusammenarbeit mit Swiss Athletics entwickelten die Luzerner Veranstalter einen alternativen Wettkampf, der nun am 3. Juli stattfand: Das Einladungsmeeting Spitzenleichtathletik Luzern.
Das Teilnehmerfeld auf der Luzerner Allmend konnte sich durchaus sehen lassen. Neben vielen Schweizer Spitzenathleten waren auch Sportler aus dem benachbarten Ausland am Start. Einer von ihnen war Marc Tortell vom Athletics Team Karben (ATK). Tortell ging über die Meile (1.609 Meter) an den Start – eine nicht olympische Distanz, die außerhalb des Commonwealth-Sports nur selten gelaufen wird. Im Stadion Hubelmatt war es die Strecke, auf der dem internationalen Teilnehmerfeld von 15 Läufern eine Siegerzeit unter der magischen Vier-Minuten-Marke zuzutrauen war.
In einem gleichmäßig angelaufenen Rennen hielt sich Marc Tortell von Anfang an in der aus fünf Läufern bestehenden Spitzengruppe auf und ging die 800-Meter-Marke knapp unter zwei Minuten durch. Bis eine Runde vor Schluss lag er noch bei gleichbleibend hohem Tempo auf Platz drei. Einer Tempoverschärfung des anfänglichen Führungsläufers Baptiste Mischler konnte er nicht folgen. Trotz einer Durchgangszeit bei 1.500 Metern von 3:45 Minuten musste er sich am Ende nach 4:03,10 Minuten mit dem fünften Platz zufriedengeben (Siegerzeit von Jonas Raess: 3:58,38 Minuten). Mit dieser Leistung hat Tortell seine Wettkampfserie in der Schweiz beendet.
Zusatzinfos zum Meilen-Lauf
Neben dem französischen Spitzenmittelstreckler Baptiste Mischler, der über 1.500 Meter eine Bestzeit von 3:37 Minuten vorzuweisen hat, waren auch die Schweizer Asse Jonas Raess und Tom Elmer am Start. Raess ist Sieger der Universiade (2019) und mehrfacher Schweizer Meister über 5.000 Meter. Er konnte zuletzt beim Indoor-Meeting in Düsseldorf im Februar dieses Jahres mit einer glänzenden Bestzeit über 3.000 Meter von 7:45 Minuten seine Ambitionen für eine Olympiateilnahme in Tokio untermauern. Mit Mounir Akbache stand ein erfahrener Tempomacher aus der Diamond League zur Verfügung. Aus deutscher Sicht waren noch Marcel Fehr, diesen Winter mit 7:50 Minuten auf 3.000 Meter und der international auch schon erfahrene ehemalige Deutsche Meister über 800 Meter Christoph Kessler (PB über 800 Meter: 1:46 Minuten) am Start.
Hohe Doppelbelastung für Wettkampfhärte
Nach der hohen Laufbelastung in der Schweiz ging es kurz entschlossen am 4. Juli weiter mit der 3000-Meter-Challenge in Regensburg. „Die finale Entscheidung für den Start dort hatten wir erst auf der Rückfahrt von Luzern getroffen“, erzählt Trainerin und Mutter Uta Tortell. „Marc ist in der Lage, in kurzer Zeit sehr gut zu regenerieren. Den Meilen-Lauf hat er deshalb im Nachgang kaum gespürt. Aus dieser entspannten Haltung heraus hat er beschlossen, den Lauf in Regensburg noch mitzunehmen. Es hat sich gelohnt“, sagt die Trainerin zufrieden.
In Regensburg gingen dann etwa 150 Läufer in zehn Rennen an den Start. In einem spannenden, hochkarätig besetzten Rennen lief Tortell zunächst zurückhaltend an, konnte aber in der letzten Runde seine Mittelstreckenqualitäten einsetzen. Er spurtete mit der hervorragenden Zeit von 8:00,71 Minuten hinter dem Sieger Simon Boch aus Regensburg (7:56,87 Minuten) und Johannes Motschmann aus Berlin (7:59,87 Minuten) auf den 3. Platz. Nach diesem erfolgreichen Saisoneinstieg, schließt Tortell jetzt einen etwa zweiwöchigen Trainingsblock an. Danach plant er noch zwei bis drei Rennen und hofft dann auf einen Start über 1.500 Meter bei den deutschen Meisterschaften vom 8. bis 9. August in Braunschweig.