„Das A-Team ist wie ein Start-up in einer unausgeschöpften Marktlücke“
Drei Fragen an…
ATK-Mitglied Daniel Marchi. Der Profi für Sport- und Verbandsentwicklung hat sich sehr bewusst für den Karbener Verein entschieden, um sich für den Mittelstreckenlauf zu engagieren. Lest hier über seine Motivation und seine Ideen, die er mitbringt, um unseren Verein aus dem Hintergrund – gemeinsam mit dem ganzen Team – voranzubringen und weiterzuentwickeln.
ATK Redaktion: Daniel, du arbeitest beim Deutschen Olympischen Sportbund und warst erfolgreicher 3.000- und 5.000-Meter-Läufer. Der Bezug zum Sport und zur Leichtathletik ist also klar, ums Training und sportliche Ziele geht es dir bei uns jedoch nicht. Was reizt dich an der Mitarbeit beim ATK?
Daniel Marchi: Am ATK reizt mich, dass sich die Athletinnen und Athleten aktiv einbringen und zwar über das Training und die Wettkämpfe hinaus mit ihren individuellen Kompetenzen. Sie sind nicht nur auf dem Weg zu den Entscheidungen beteiligt, sondern setzen Projekte selber um.Dadurch entwickeln sie den Verein weiter.Durch diesen kreativen und familiären Rahmen entsteht ein hohes Identifikationspotenzial. Die Talente bekommen eine Plattform, um ihre Geschichten zu erzählen und kreieren neue Einblicke in ihre Sportart. Hierfür lebt das A-Team aus meiner Sicht moderne Vereinsstrukturen, die ein Verein heute braucht, damit sich Ehrenamtliche engagieren. Das habe ich gesucht.
Wir sind agil aufgestellt, planen in zweiwöchigen Arbeitspaketen und reagieren dynamisch auf die Anforderungen unserer Teammitglieder. Unser Austausch läuft online über Messenger, Telefon oder E-Mail. Wir organisieren unsere Termine um die jeweiligen Lebenssituationen herum. Das passt ins Jahr 2022. Es sind Rahmenbedingungen, die es einfach machen, sich zu engagieren, denn auch ich bin beruflich eingespannt und könnte feste Präsenztermine nur schwer einhalten. Das ist ein Kernproblem, das Menschen heute oft davon abhält, sich im Verein zu engagieren. Die Flexibilität im ATK motiviert mich, weil ich weiß, hier kann ich mit Gleichgesinnten im Sport wirklich etwas bewirken.
ATK-Redaktion: Welche Aufgabe willst du im ATK einnehmen?
Daniel Marchi: Ganz konkret will ich mich für die Akquise neuer Sponsoren starkmachen. Uns geht es darum, Unternehmen zu finden, die mit uns langfristig zusammenarbeiten und daran interessiert sind, das A-Team als Projekt nachhaltig zu unterstützen. Dafür bieten wir zielgerichtete Konzepte und neue Formate an. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit den richtigen Partnern einen Verein aufbauen können, der im Mittelstreckenlauf mindestens deutschlandweite Relevanz erlangen und Athletinnen und Athleten eine ganzheitliche Förderung bieten kann. Wir denken dabei nicht nur an Sportausrüstung, sondern beispielsweise auch Versicherungsleistungen. Ich sehe uns hier als Start-up in einer Marktlücke mit unausgeschöpftem Potenzial.
ATK-Redaktion: Das ist eine interessante Sichtweise. Wo kommt dein Wille her, dabei mitzuwirken?
Daniel Marchi: Ich möchte meiner Sportart etwas zurückgeben und im ATK bekomme ich eine Plattform das zu tun. Während meiner Leichtathletik-Zeit in meinem Trierer Heimatverein hatte ich ein bereicherndes Umfeld, das mich bedingungslos gefördert hat. Dieselbe Atmosphäre erlebe ich hier. Das ist etwas Besonderes, das es wert ist, mit anderen zu teilen. Mit der Struktur im ATK und den Geschichten, die der Verein über seine Talente erzählt, können wir Menschen erreichen. Ich sehe das bei ähnlichen internationalen Projekten, insbesondere bei Tinman Elite. Die Aktiven stehen dort – wie beim ATK - bei allem im Zentrum. Sam Parsons, 5.000-Meter-Läufer und kreativer Kopf von Tinman Elite, hat mich ebenso dazu inspiriert, mich in meinem eigenen Wirkungskreis zu engagieren. Mit meinem Einsatz möchte auch ich den Sport nach vorne bringen, das Laufen durch neue Perspektiven für andere zugänglicher machen und vor allem Kinder und Jugendliche zu mehr Bewegung motivieren. Außerdem interessiert mich die Arbeit an der Basis und der direkte Bezug zu den Sportlerinnen und Sportlern bei der Entwicklung dieses spannenden Projekts. Diese Talente auf ihrer leistungssportlichen Reise begleiten zu können, empfinde ich als großes Privileg und lehrreiche Erfahrung. Die Zusammenarbeit mit Marc & Co. animiert nicht zuletzt auch selber fit zu bleiben. Laufen mit all seinen Facetten wird stets eine bedeutende Rolle für mich spielen und macht im Team am meisten Spaß – ob an der Startlinie oder im Ehrenamt.
Daniel Marchi ist im Geschäftsbereich Verbandsentwicklung des Deutschen Olympischen Sportbundes tätig. Auf der internationalen Sportbühne sammelte er berufliche Erfahrungen beim Internationalen Olympischen Komitee in Lausanne und im EU-Büro der Europäischen Olympischen Komitees in Brüssel. Als Athlet gehörte der heute 29-Jährige zur erweiterten deutschen Spitze im Nachwuchsbereich im 3.000- und 5.000-Meter-Lauf. Mit einem Bachelor in Internationaler Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing und einem Master in Governance & Politischer Kommunikation will er seine Expertise beim A-Team für die Akquise von Sponsoren einsetzen. Es geht ihm jedoch auch um eine Vorbildfunktion für moderne Vereinsarbeit: „Ich hoffe, dass wir durch die Arbeit im ATK auch Vereinen neue Impulse geben können, die traditioneller aufgestellt sind.“
Foto: DOSB